Beten am Wegrand - 5. Impuls
Abendmahl – Lukas 22, 14-20
14 Als die Stunde für das Passahmahl gekommen war, nahm Jesus mit den Aposteln an der Festtafel Platz.
15 »Wie sehr habe ich mich danach gesehnt, mit euch dieses Passahmahl zu essen, bevor ich leiden muss«, sagte er.
16 »Ihr sollt wissen: Ich werde das Passahmahl erst wieder in Gottes Reich mit euch feiern. Dann hat sich erfüllt, wofür das Fest jetzt nur ein Zeichen ist.«
17 Jesus nahm einen Becher mit Wein, sprach das Dankgebet und sagte: »Nehmt diesen Becher und trinkt alle daraus!
18 Ich sage euch: Von jetzt an werde ich keinen Wein mehr trinken, bis Gottes Reich gekommen ist.«
19 Dann nahm er ein Brot. Er dankte Gott dafür, brach es in Stücke und gab es ihnen mit den Worten: »Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Feiert dieses Mahl immer wieder und denkt daran, was ich für euch getan habe, sooft ihr dieses Brot esst!«
20 Ebenso nahm er nach dem Essen den Becher mit Wein, reichte ihn den Jüngern und sagte: »Dieser Becher ist der neue Bund zwischen Gott und euch, der durch mein Blut besiegelt wird. Es wird zur Vergebung eurer Sünden vergossen.
Drei Jahre lang, war Jesus mit seinen Jüngern unterwegs. Drei Jahre lang, haben sie ihren Alltag miteinander geteilt, sind zusammen gewandert, haben Wunder gesehen, sind gemeinsam einen Weg gegangen, der von Anfang an das Ziel hatte, dass Jesus in Jerusalem sterben muss.
Ich stelle mir vor, Jesus hatte eine starke Freundschaft zu seinen Jüngern aufgebaut. Und auch wenn er wusste, dass Petrus ihn verleugnen und Judas ihn verraten würde, hatte er doch eine tiefe Sehnsucht in sich mit diesem, seinem engsten Kreis, ein letztes gemeinsames Mahl zu teilen. Jesus weiß, was ihn erwartet. Er betet, dass dieser Kelch an ihm vorüber geht, aber er weiß, dass es nicht so kommen wird.
Mit der Perspektive Karfreitag vor sich, hat Jesus nochmals den Wunsch einen innigen Moment mit seinen Freunden zu teilen. »Wie sehr habe ich mich danach gesehnt, mit euch dieses Passahmahl zu essen, bevor ich leiden muss«.
Klar war es sowieso Pessach-Zeit und wie alle Juden war es selbstverständlich, dass auch Jesus das Passahmahl feierte. Aber für ihn geht dieses Passahmahl noch weiter. Für ihn wird es zum letzten schönen Abend im Kreise seiner Freunde. Nochmal alle beisammenhaben und gemeinsam genießen. Gemeinschaft erleben, Verbundenheit, Freude und dazu ein Festmahl. Jesus hatte die Sehnsucht nach diesem Abend aber auch noch aus einem anderen Grund.
Der alte Bund, für den das Pessachfest als Freudenfest für die Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei steht, für die Verbindung des Volkes Israel mit Gott, wird von Jesus aufgehoben. Er nutzt das letzte Abendmahl, um seinen Jüngern den neuen Bund aufzuzeigen.
Den neuen Bund, den Gott durch den Tod Jesu am Kreuz mit allen Völkern schließt. Brot und Wein, Jesu Leib und Blut besiegeln eine Zeitenwende. Neuer Bund, neue Chance für uns mit Gott in Verbindung zu treten.
Gibt es dafür einen besseren Zeitpunkt und Rahmen als ein Festmahl in Gemeinschaft mit den engsten Vertrauten?
Lasst uns beten…
für eine Gemeinschaft unter uns, die trotz Abstandsregeln zusammenhält
für die Einheit unserer Gemeinschaft mit Jesus als verbindendes Zentrum
für die Menschen, die sich nach Gemeinschaft sehnen, weil sie einsam sind
für Gewissheit, was das Abendmahl für uns bedeutet
und dabei Danke sagen für das, was Jesus für uns getan hat
Weitere Impulse in unserer Mediathek
Sie möchten gerne intensiv beten und wünschen sich eine starke Gebetsatmosphäre?
Dann laden wir Sie herzlich ein heute um 19 Uhr in die Siegenbergkirche zu kommen.
Auch in der Wartburgstube im Paul-Schneider-Haus können Sie sich täglich zum Gebet zurückziehen.