Beten am Wegrand - 7. Impuls

Jesu Grablegung – Matthäus 27,57-66

57 Am Abend aber kam ein reicher Mann aus Arimathäa, der hieß Josef und war auch ein Jünger Jesu.
58 Der ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, man sollte ihm den geben.
59 Und Josef nahm den Leib und wickelte ihn in ein reines Leinentuch
60 und legte ihn in sein eigenes neues Grab, das er in einen Felsen hatte hauen lassen, und wälzte einen großen Stein vor die Tür des Grabes und ging davon.
61 Es waren aber dort Maria Magdalena und die andere Maria; die saßen dem Grab gegenüber.
62 Am nächsten Tag, der auf den Rüsttag folgt, versammelten sich die Hohenpriester und die Pharisäer bei Pilatus
63 und sprachen: Herr, wir haben daran gedacht, dass dieser Verführer sprach, als er noch lebte: Nach drei Tagen werde ich auferweckt.
64 Darum befiehl, dass man das Grab bewache bis zum dritten Tag, damit nicht seine Jünger kommen und ihn stehlen und zum Volk sagen: Er ist auferstanden von den Toten, und der letzte Betrug ärger wird als der erste.
65 Pilatus sprach zu ihnen: Da habt ihr die Wache; geht hin und bewacht es, so gut ihr könnt.
66 Sie gingen hin und sicherten das Grab mit der Wache und versiegelten den Stein.

Karsamstag…

Diese Woche sind wir einen Weg gegangen. Gemeinsam sind wir eingezogen mit Jesus in Jerusalem, haben aufgeräumt, mit ihm geweint um die Verlorenen, haben uns wachrütteln lassen aus der Gleichgültigkeit, wir haben mit Jesus Abendmahl gefeiert, und erlebt wie er gekreuzigt wurde und starb. Es war viel los.

Und nun ist Karsamstag, der Tag der Grabesruhe. Behördlich verordnete Grabesruhe. Es geschieht nichts. Scheinbar.

Aber wenn wir unser Glaubensbekenntnis ernst nehmen und genau anschauen, sehen wir etwas anderes. Dort steht: Hinabgestiegen in das Reich des Todes. Hinabgestiegen – das ist eine aktive Handlung! Jesus steigt selbst hinab in die größte Dunkelheit und Verlorenheit, dorthin wo alles aus und vorbei ist.

Das hat er an diesem Tag gemacht, damals, und er macht es auch heute, bei Dir und bei mir. Er lässt uns nicht allein, auch dort nicht, wo alles dunkel und hoffnungslos scheint, in unseren tiefsten Krisen ist Jesus dabei.

In einer tiefen Krise, als ich mich nur noch gesehnt habe, dass das alles doch endlich zu Ende sein soll, habe ich von Gott gehört: „Du brauchst nicht das Licht am Ende des Tunnels, wenn ich, das Licht, bei Dir im Tunnel bin“. Und das war er, mit Zuspruch und Trost und mit Menschen, die in seinem Auftrag uns im Gebet getragen haben.

„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht…“ so lesen wir in Johannes 12.

Das, was in einer Krise am Ende aufwächst, das ist wertvoll, fruchtbar, ewig.

Und daran dürfen wir uns festhalten, wenn wir durch Krisen gehen. Auch in solch einer weltweite Krise wie Corona: Erstens sind wir nicht allein darin, egal, ob Gottesdienste erlaubt oder verboten sind, Jesus ist immer bei uns. Und zweitens wird er uns auch herausreißen. So stellt es eine bekannte orthodoxe Ikone dar: Jesus zerbricht die Riegel des Totenreichs und packt Adam und Eva am Arm und reißt sie heraus. Ein Spruch an meiner Wand besagt: „Fürchtet euch nicht, Jesus hat den Tod besiegt. Alles Grauen währt nur bis zum dritten Tag und ist eingeschlossen in seine und unsere Auferstehung.“

Das gilt für diese Corona Krise, das gilt auch für unsere persönlichen Krisen, ja, das gilt sogar für unser Sterben und unseren Tod. Und das kann niemand verhindern, keine Wachen am Grab, keine Zweifel, keine „Wahrscheinlichkeits- Statistik“, keine Gottesleugner. Denn: Jesus lebt, mit ihm auch ich – darauf gehen wir zu und deshalb feiern wir morgen Seine und unsere Auferstehung! Halleluja!

Lasst uns heute beten, für alle, die in der Dunkelheit sind, in Not und Ausweglosigkeit, in Krankheit, im Sterben und im Tod. Und lasst uns im Gebet ihnen zusprechen, dass es Hoffnung und Auferstehung gibt. Amen!

 

Geschrieben von Evangelia Leontopoulos

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