In vielen Bereichen der Erde, vor allem Süd- und Mittelamerika und Afrika, leiden Menschen unter den Folgen des globalen Handels. Allein durch den Verkauf der Erzeugnisse ihrer Arbeit können sie nur schwer sich und ihre Familie ernähren, da der ihnen auferlegte Preisdruck kaum einen nennenswerten Gewinn zulässt.
Wir unterstützen die ökumenische Aktionsgruppe Fairkauf Reichenbach“, die hier vor Ort auf diese Problematik aufmerksam macht. Mit ihrem aktiven Beitrag macht die Gruppe bewusst, dass wir als Konsumenten mit unseren Kaufgewohnheiten und -ansprüchen die Situation der Menschen in den betroffenen Regionen langfristig herbeigeführt haben, aber auch wiederum positiv ändern können.
Die Aktionsgruppe existiert bereits seit 1991. Zunächst gab es anlässlich des ersten Irak-Krieges das ökumenische Friedensgebet. Dieses fand abwechselnd in unserer Mauritiuskirche und der Kirche St. Michael statt. Von Teilnehmerinnen und Teilnehmern am ökumenischen Friedensgebet wurde dann im Jahre 1991 die „Aktionsgruppe ökumenisches Friedensgebet“ mit dem Ziel, fair gehandelte Produkte zu verkaufen, ins Leben gerufen. Später wurde sie in Aktionsgruppe Fairkauf Reichenbach umbenannt – es ist nach wie vor eine konfessionsübergreifende Aktionsgruppe, bei der Menschen unabhängig ihrer Konfessionszugehörigkeit ehrenamtlich mitarbeiten.
Die Gruppe besteht aus etwa zehn Personen, die einmal im Monat samstags vor dem Reichenbacher Rathaus fair gehandelte Waren zum Kauf anbieten. Von Anfang an lautet das Motto: „Gerechtigkeit schafft Frieden“.
Die Arbeit der Aktionsgruppe wird auch durch die katholische Kirchengemeinde und die Kommunalgemeinde Reichenbach unterstützt. Wir Kirchengemeinden bewerben zum Beispiel die Termine und Aktionen und stellen für Treffen oder Veranstaltungen der Aktionsgruppe Räumlichkeiten zur Verfügung. Im Rathaus der Gemeinde Reichenbach können in einem kleinen Raum Tische und Hilfsmittel für den Verkauf aufbewahrt werden, die Waren für den Verkauf selbst sind in privaten Räumlichkeiten untergebracht.
Der Handel zwischen den Kontinenten, zwischen reich und arm, ist häufig ungerecht. Für viele Menschen gibt es keine Wahl; sie können keinen Einfluss auf die Arbeitsbedingungen nehmen, sie können nicht mitbestimmen, zu welchem Preis sie ihre Produkte verkaufen, ihre Kinder können oft nicht zur Schule gehen. Entweder müssen diese bei der Arbeit mithelfen, damit es wenigsten für das Nötigste zum Essen reicht oder die Familien haben kein Geld für die Schuluniform, für die Schulgebühren, für Bücher und Hefte.
Fairer Handel ist daher der Beitrag, die Situation der Bauern, Arbeiterinnen und Arbeiter und deren Familien zu verbessern. Fairer Handel sind keine Almosen – Fairer Handel ist ein bisschen mehr Gerechtigkeit. Fairer Handel, der von vielen Personen unterstützt wird, ist Gerechtigkeit für viele, im Idealfall für alle Menschen. Schauen auch Sie bei einem Verkauf der Arbeitsgruppe vorbei und Unterstützen Sie das Anliegen!